Das Trainingszentrum in Eggebek (Kreis Schleswig-Flensburg) bot dazu die optimalen Voraussetzungen. In kleinen Gruppen wurden Fallbeispiele geübt, die anschließend mit allen Beteiligten in einer Feedbackrunde besprochen wurden: Was ist gut gelaufen? Sind Konflikt- bzw. Gefährdungspotenziale im operativen Einsatz richtig beurteilt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden? Wo besteht Handlungs- und weiterer Schulungsbedarf?
Die Einsatzmeldung für das erste Sanitätsteam ließ nur ganz vage auf einen Verletzten in einem Mehrfamilienhaus schließen. Nach Öffnen der Etagentür war klar, dass hier ein Gewaltverbrechen vorliegen musste; ein Polizeibeamter mit Schussverletzung lag in der Mitte eines langen Flures. Aus einer angrenzenden Wohnung war Weinen zu hören. Eine heikle und nicht sofort überschaubare Situation bot sich den Einsatzkräften. Es blieb zunächst unklar, wo der Täter war.
In der Nachbesprechung schilderte Sanitäterin Saskia, was in ihr vorging, als sie die lebensbedrohliche Blutung durch Aufpressen einer Kompresse zum Stillstand brachte. Auch wenn es nur das Szenario in einer Trainingssituation war, fühlte Saskia sich unwohl, saß sie doch mit dem Rücken zum Flureingang. Was wäre, wenn der Täter zurückgekommen wäre?
An diesem Abend arbeiteten die Helfer spannende Szenarien ab, die sie zum Nachdenken anregten.