Hospiz-Zentrum feiert digitalen Neujahrsempfang mit Ehrenamtlichen, Freunden und Unterstützern

Fotos: Judith Stieß
Am digitalen Neujahrsempfang nahmen über 50 Gäste teil.

Hamburg. Zum traditionellen Neujahrsempfang geladen hat das Team des Malteser Hospiz-Zentrums in diesem Jahr, am 18. Januar, online und sich dabei etwas Besonderes einfallen lassen. Die zweistündige, virtuelle Veranstaltung, bei der über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugeschaltet waren, stand unter einem maritimen Zeichen. Neben Dank, Rück- und Ausblick auf die Malteser Hospizarbeit fand ein reger Austausch in so genannten „Break-Out-Sessions“ am bunten, digitalen Buffet statt. Während die Gäste hier zu verschiedenen Themen aus dem Hospizbereich in Chaträumen „bei Tisch“ ins Gespräch kamen, war im gemeinsamen Plenum die Mitarbeit von allen gefragt. Dabei durften Wünsche, Ideen und Anregungen formuliert werden.

Nach einem herzlichen Grußwort von Corinna Woisin, Abteilungsleiterin Hospizarbeit, Palliativmedizin und Trauerbegleitung, blickte Astrid Karahan als Hospizleitung gemeinsam mit den Gästen auf ein herausforderndes Jahr zurück. Dabei betonte sie, dass 2021, trotz aller Widrigkeiten, dank des großen Engagements der ehren- und hauptamtlichen Kräfte, gut gemeistert werden konnte. Darauf angestoßen und sich fröhlich zugeprostet wurde an diesem Abend mit einem Glas Sekt vor dem heimischen Computer. Grund zum Feiern gab es nicht nur für die erfolgreiche und weiterhin positive Entwicklung der drei Hospiz-Standorte in Volksdorf, Eidelstedt/Schnelsen und Wilhelmsburg, sondern auch für den Einsatz der insgesamt 158 Ehrenamtlichen, ohne die Hospizarbeit bei den Maltesern nicht möglich wäre. Sterbebegleiterinnen und -begleiter haben 140 erwachsene Menschen auf ihrem letzten Weg beigestanden und sie teils über Wochen, Monate und Jahre begleitet. Viele Male besucht wurden auch 21 Familien mit sterbenden Kindern und Jugendlichen von ihren ehrenamtlichen Begleitungen. Angebote wie Trauergruppen, das Trauercafé oder Spaziergänge und Wanderungen für Trauernde konnten auch während der Pandemie stattfinden. Oftmals mussten allerdings  kreative Lösungen gefunden werden und so ging das Hospiz-Team mit digitalen Veranstaltungen und Online-Kursen im vorigen Corona-Jahr neue Wege.

Als neue „gelebte Kooperation“ bezeichnete Astrid Karahan die gute Zusammenarbeit mit dem Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg-Volksdorf, die im letzten Jahr intensiviert wurde. Neben Personalwechsel, Sanierungsmaßnahmen im Hospiz-Zentrum und der Nutzung gemieteter größerer Räumlichkeiten in Volksdorf für Gruppentreffen und Supervisionen, fanden stetig Grund- und Vertiefungskurse für Sterbebegleitungen oder den Kinder- und Jugendhospizdienst statt. Für das unermüdliche und herausragende Engagement bedankte sich Diözesanleiter Andreas Damm bei den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und wünschte allen ein gutes, gesundes und gesegnetes neues Jahr. "Ein Satz mit 3 G und dabei ein positiver", ergänzte Damm zuversichtlich. Dabei hob er hervor, wie wichtig der persönliche Austausch und Kontakt, gerade in der Hospizarbeit sei. In Zeiten digitaler Großveranstaltungen, sehne man sich nach persönlichen Begegnungen: „Wir sehen uns wieder, auf dem Schiff“, so der Diözesanleiter und spielte damit auf eine geplante Bootstour mit dem gesamten Hospiz-Team zum Jubiläum „30 Jahre+1“ im kommenden Mai an. Auf die Hospizarbeit bezogen sagte Damm: „Es heißt, auf See ist man in Gottes Hand. Wir können nicht alles selbst bestimmen. Es ist nicht alles in unserer Hand und bei den Maltesern wird es auch immer so bleiben“. Dabei galt sein Dank auch allen Unterstützern, Spendern und Freunden des Hospiz-Zentrums sowie dem Freundeskreis Bruder Gerhard, der sich seit vielen Jahrzehnten mit großem Erfolg für die Belange der Malteser Hospizarbeit einsetzt.

Wie wertvoll der persönliche Austausch im Ehrenamt ist, zeigten die Gruppengespräche zu unterschiedlichen Themen der Hospizarbeit. Viele der ehrenamtlichen Sterbe- und Trauerbegleiterinnen und -begleiter sind schon lange Jahre bei den Maltesern aktiv. Man duzt sich und ist sehr vertraut miteinander. In der kurzen Vorstellungsrunde wird klar, wer sich in der Hospizarbeit engagiert, tut das aus Überzeugung und von ganzem Herzen: „Ich bin seit zehn Jahren im Kinder- und Jugendhospizdienst tätig und dankbar für jede Begegnung“, so eine Ehrenamtliche und fügt hinzu: „Diese Begegnungen erfüllen mich, ich fühle mich sehr beschenkt und bin dankbar bei den Maltesern zu sein. Dabei werde ich von den ehrenamtlichen Kollegen super unterstützt. Ich habe für mich richtig entschieden“. Auch wenn einige Begleitungen gerade jetzt in der Corona-Zeit Kraft kosten würden, sagt eine Trauerbegleiterin dazu: „Wir kriegen viel Positives zurück und geben nicht nur“. Insbesondere die Fortbildungen und Begegnungen fehlten den meisten sehr, aber in der veränderten Situation gäbe es auch Gutes, wie beispielsweise Videotelefonate, die sehr hilfreich seien: „Man kann sich ohne Maske sehen“, so die Ehrenamtliche und bringt damit die Hospizarbeit auf den Punkt.

 


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