Es ist gar nicht immer nur traurig

Magdalena wurde vom Malteser Hospizdienst jahrelang begleitet, hier sieht man sie bei einem Ausflug. Archiv-Foto: Kirsten Knut

Gesellschaftliche Sprachlosigkeit
„Ja, das Thema Tod ist kein leichtes, aber es hilft, darüber zu sprechen. So verliert es seinen Schrecken“, weiß die gelernte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin und pädiatrische Palliativfachkraft. In ihrem eigenen Umfeld erlebe sie immer wieder, wie um das Thema ein großer Bogen gemacht würde. Vielen falle es schwer, die richtigen Worte zu finden, um jemandem sein Beileid auszudrücken oder über einen schweren Schicksalsschlag zu sprechen. Sie habe erlebt, dass eine Familie, in denen ein Kind schwer erkrankte, beinahe sämtliche Kontakte verlor. Dabei hätte die Familie gerade in dieser schweren Zeit jede noch so kleine Unterstützung gebraucht.

„Das nenne ich nicht Sterbebegleitung, sondern Lebensbegleitung“
Für die Hospizarbeit der Malteser sucht Stella-Sophie Tatje immer nach neuen Unterstützern. „Viele unserer begleiteten Kinder und Jugendlichen sind so krank, dass sie kein sehr langes Leben mehr führen können, sie erreichen aber häufig das junge Erwachsenenalter. Und diese Zeit wollen wir mit ihnen so schön und lebendig wie möglich gestalten. Natürlich bedeutet das auch ganz viel Spaß, auf dem Spielplatz toben, den Zoo besuchen, basteln oder malen. Das nenne ich nicht Sterbebegleitung, sondern Lebensbegleitung“, sagt die Koordinatorin.
Aus Gesprächen mit ihren aktiven Ehrenamtlichen höre sie immer wieder heraus, dass diese die gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen verbrachte Zeit als bereichernd und erfüllend empfinden. „Viele erzählen mir begeistert, wie schön es ist, die Welt mal wieder aus Kinderaugen zu sehen und wie beseelt sie nach den Treffen sind.“ 

„Man darf sich das zutrauen!“
Wer kann im Hospizdienst aktiv werden? Die Malteser suchen Ehrenamtliche jeden Alters, die verlässlich, emphatisch und aufgeschlossen sind. „Man darf sich das zutrauen, in unserer umfassenden Schulung bereiten wir gut auf das Ehrenamt vor. In unseren Kursen herrscht eine lockere Atmosphäre und erstmal geht es uns ja allen gleich: Jeder hat irgendwie Angst vor dem Tod. Aber sich mit dem Unvermeidbaren, denn sterben werden wir alle, zu befassen, hilft dabei, angstbefreit damit umzugehen und das eigene Leben wertzuschätzen.“

Schulung für neue Ehrenamtliche
Hospiz-Summmerschool, Anmeldeschluss 14. Juli 2023
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