Besondere Zeiten erfordern neue Wege

Besuchshund Pepsi genießt seine Freizeit. Foto: Janne Schmilgies

Das Ehrenamt bei den Maltesern hat in diesen Zeiten unter Corona besonders zu leiden. Doch davon lassen sich die Helfer in Neumünster nicht beeindrucken und passen ihre Aktivitäten den Gegebenheiten an. Ohne sich gleich neu erfinden zu müssen, aber den Anschluss zueinander nicht zu verlieren, veranstalten sie ihre Dienstabende seit der Pandemie digital. Dafür haben sie neben selbsterstellten Erklärvideos, die im Team präsentiert wurden, auch schon mal zusammen gequizzt. „Das hat allen Beteiligten großen Spaß gemacht und die Sehnsucht nach den anderen etwas gelindert.“, so Ann-Kathrin Reumann, die sich ehrenamtlich als Leiterin der realistischen Unfall- und Notfalldarstellung bei den Maltesern in Neumünster engagiert. Seit den Lockerungen der Corona-Maßnahmen wissen die Helfer, dass sie im Notfall zusammenkommen können und es gleichzeitig in nächster Zukunft weiterhin Dienstabende in digitaler Form geben wird. Der Vorteil dabei ist, dass durch die unkomplizierte Teilnahme über Microsoft Teams mehr Kollegen als sonst dabei sein können. Und die Neumünsteraner sind schon einen Schritt weiter und überlegen, die Dienstabende auch als Streaming anzubieten bzw. live per Video zu übertragen, so dass auch Helfer, die anderweitig eingebunden sind oder weite Anfahrtswege haben, darauf zurückgreifen können.

Besonders schmerzlich für die Gliederung ist, dass das soziale Ehrenamt im Moment auf Eis liegt. So müssen derzeit die Besuchshundeteams auf ihren Einsatz im Seniorenheim verzichten, da hier die Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich des Corona-Virus besonders hoch sind. Um den Bewohnern trotzdem eine kleine Freude zu bereiten, brachten die Ehrenamtlichen „ein Körbchen mit Nettigkeiten“ in die Einrichtung und fertigten eine Collage mit Bildern der Besuchshunde, damit die Senioren wissen, dass die Ehrenamtlichen sie in diesen Zeiten nicht vergessen.

Aktiv waren die Helfer auch bei Gottesdiensten in der benachbarten katholischen Kirche St. Maria-St. Vicelin, deren Ablauf sie betreuten. Als Mitte Mai nach der Corona-bedingten Pause die Hl. Messe wieder in Gemeinschaft gefeiert werden durfte, kümmerten sich die Malteser um die Hygieneeinhaltungen vor Ort, registrierten die Teilnehmer und desinfizierten alle Kontaktflächen. In der Phase des Lockdowns gestaltete Kerstin Jensen Ausmalbilder für Kinder. Normalerweise ist die Ehrenamtliche mit ihrem Hund über die Malteser in Senioreneinrichtungen aktiv und bereitet älteren, kranken und einsamen Menschen eine Freude. Nun hat sie die Zeit der Überbrückung genutzt, um Menschen die Langeweile zu vertreiben, natürlich mit Motiven von Besuchshunden.


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