Psychosoziale Notfallversorgung - Krisenintervention und Einsatznachsorge

Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV)

Bei Katastrophen und Unglücken leidet auch die Seele unter den Eindrücken und benötigt Erste Hilfe.

Nach dem plötzlichen Tod eines Angehörigen, nach Katastrophen und Ähnlichem stehen die Kriseninterventionsteams (PSNV-B) der Malteser den Betroffenen und ihren Angehörigen vor Ort bei.

Zudem bieten die Malteser bundesweit auch Nachsorgemaßnahmen für Einsatzkräfte (PSNV-E) an. Helfer können diese qualifizierte Unterstützung nutzen, um belastende Erfahrungen aus ihren Einsätzen zu verarbeiten.

In Notfallsituationen oder bei Unglücksfällen reichen medizinische und technische Hilfeleistungen allein oftmals nicht aus. In der psychosozialen Notfallversorgung haben wir deshalb umfassende Hilfen bereitgestellt, um Betroffenen bei der Verarbeitung von belastenden Unglücksfällen oder Notfällen, auch über die medizinische Hilfe hinaus Unterstützung anbieten zu können.

Weitergehende Informationen

Weitergehende Informationen

Unter Psychosozialer Notfallversorgung (kurz PSNV) versteht man insbesondere die Betreuung von Einsatzkräften nach besonders belastenden Situationen sowie die Krisenintervention, in deren Rahmen zum Beispiel Angehörige und Zeugen von Unglücksfällen betreut werden.

Das Netzwerk der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) der Malteser ist ein standardisiertes Hilfe-System, das in Fällen von Krisen, Unfällen und Katastrophen in Deutschland oder Europa eingesetzt wird. Speziell vorbereitet und ausgebildet,

  • um Helfer und Einsatzkräfte während oder nach belastenden Einsätzen im Rahmen der Einsatzkräftenachsorge zu unterstützen,
  • um Opfer und Angehörige nach Krisen oder Katastrophen im Rahmen der Krisenintervention zu betreuen,

leisten die Malteser zusammen mit Notfallpsychologen und Notfallseelsorgern diese Hilfe.

Weitere Informationen zum Thema Psychosoziale Notfallversorgung bei den Maltesern unter www.malteser-psnv.de

PSNV-E in der Erzdiözese Hamburg

PSNV-E in der Erzdiözese Hamburg

In der Erzdiözese Hamburg widmen sich die Malteser insbesondere der Betreuung von Einsatzkräften. Unser PSNV-Team hält zum einen Angebote im Bereich der Prävention bereit. Hierzu zählen beispielsweise Informationsveranstaltungen zum Thema PSNV oder Schwerpunktthemen wie Stressprävention.

Außerdem steht unsere PSNV-Gruppe allen Helfern aus Sanitätsdienst und Katastrophenschutz sowie dem Rettungsdienstpersonal zur Unterstützung nach belastenden Einsätzen zur Verfügung. 

Durch ihre ankerkannte CISM-Ausbildung (Critical Incident Stress Management) können die Mitglieder des PSNV-Teams Einsatzkräften in vertraulichen Gesprächen Hilfe in den Stunden, Tagen und Wochen nach einem belastenden Einsatz leisten. Außerdem stehen unsere PSNV-Helfer gerne auch Führungskräften aus dem Sanitäts- oder Rettungsdienst bei Fragen zum Umgang mit belastenden Einsätzen zur Seite.

Kriseninterventionsteam (KIT)

Was bedeutet Krisenintervention? 
Wir verstehen darunter eine psychosoziale Unterstützung für Betroffene und Angehörige in Kooperation mit der Notfallseelsorge.

Der Malteser Hilfsdienst hat einen hohen Kompetenz- und Qualitätsanspruch im ehren- und hauptamtlichen Bereich. Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Tuns. Für ihn engagieren sich die Malteser, ihn nehmen sie in seiner Not wahr und ernst.

Die Stärken des Malteser Hilfsdienstes liegen u.a. in der Notfallkompetenz, die sich in der Notfallvorsorge und hier im Bereich Psychosoziale Notfallversorgung wieder finden. Dies ist eine der Kernkompetenzen der Malteser. Als anerkannte Experten für psychosoziale Notfallversorgung in einer kirchlichen Hilfsorganisation bietet das Kriseninterventionsteam der Malteser eine qualifizierte Betreuung und Begleitung von Menschen in akuten Krisensituationen an.

Der Malteser Hilfsdienst versteht Krisenintervention als präventive Maßnahme zur Verringerung akuter Belastung zur Stabilisierung und Aktivierung von Ressourcen. „Die Krisenintervention im Rettungsdienst (KIT) ist eine Struktur, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, als integraler Bestandteil des bestehenden Rettungsdienstes psychisch belastete Betroffene im Sinne eines Akutdienstes ambulant zu betreuen.“ (C.H. Daschner).

In diesem Sinne leisten die Kriseninterventionsteams der Malteser eine erste Hilfestellung zur psychischen Stabilisierung für Betroffene und Angehörige nach traumatisierenden Ereignissen. Damit können die Weichen für eine positive Verarbeitung des Ereignisses gestellt werden. Mit ihrem christlichen Selbstverständnis und ihrer Fachkompetenz sind die Malteser in Krisensituationen präsent und heben sich dadurch bewusst von anderen säkularen Einrichtungen ab.  

 

Alarmierungsgründe

Alarmierungsgründe

  • Tödlicher Unfall, dazu gehören auch Arbeitsunfälle
  • Unfall mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Kapitalverbrechen: Raub- und Banküberfälle, Tötungsdelikte
  • Betreuung Angehöriger/Betroffener und Bezugspersonen nach Suizid (-versuch)
  • Betreuung nach Tod eines Kindes
  • Betreuung vermissender Personen
  • Betreuung nach/bei laufender Reanimation
  • Betreuung nach plötzlichem, unerwarteten Todesfall
  • Betreuung nach Überbringen einer Todesnachricht
Alarmierungsausschluss

Alarmierungsausschluss

  • Betreuung von Einsatzkräften
  • (Ehe-) Streitigkeiten
  • psychische Erkrankungen
  • Drogen- und Alkoholprobleme
  • polizeiliche Aufgaben
  • Betreuung von akut suizidgefährdeten Personen

Einsatznachsorge

Unterstützung und Betreuung von Einsatzkräften
In der Einsatznachsorge arbeiten wir mit sogenannten (CISM)-Teams. Diese sind hauptsächlich in der Akutintervention bei Personal nach besonders belastenden Einsatzereignissen tätig. Die Arbeitsweise richtet sich nach den bereits genannten Vorgaben der International Critical Incident Stress Foundation (ICISF) in der Methode des CISM (Mitchell & Everly 1996, 2002).

Die von den Teams angebotenen Maßnahmen erstrecken sich über die Beratung von Führungs- und Einsatzkräften direkt vor Ort (On-scene-Support) über diverse Einzel- und Gruppeninterventionen (One-to-One, SAFER, Demobilisation, Defusing, Debriefing) bis hin zu einer professionellen Überleitung der Betroffenen in therapeutische Behandlung. Im Rahmen der Einsatznachsorge an Dienststellen, an denen ein sozialer Ansprechpartner eingesetzt ist, sind sie zu einer engen Kooperation angehalten. Teams bestehen aus speziell geschulten Einsatzkräften aus dem Rettungsdienst, dem Katastrophenschutz oder sonstigen Einheiten, die gemäß den Richtlinien der ICISF in der Methode des CISM geschult sind (sogenannte „Peers“). Sie werden durch ebenfalls in dieser Methode trainierte psychosoziale Fachkräfte (z.B. Theologen, Psychologen, [Sozial-] Pädagogen, Ärzte) als Teamleiter unterstützt. Gemeinsam bilden sie auf diözesaner oder vergleichbarer Ebene CISM-Teams.
 

Infos & Hilfen für Helferinnen und Helfer unter:
www.malteser.de/psnv
Der geschützte Bereich ist mit dem Passwort #damitdeineseeleausdemeinsatzkommt zu erreichen.
Hotline für Einsatzkräfte: 0221 9822-9557

Ihre Ansprechpartner vor Ort

Ahrensburg

Ahrensburg

Kira Magnus
Leiterin Einsatzdienste
Mobil 0151 14534133
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Kiel

Kiel

Paul Hirnstein

Paul Hirnstein
Leiter Kriseninterventionsteam und Einsatznachsorge
Tel. 0431 19215
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Lübeck

Lübeck

Sergej Enns
Leiter Kriseninterventionsteam
Tel. 0451 40 79 78 0
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Norderstedt

Norderstedt

Elke Braun

Elke Braun
Leiterin Kriseninterventionsteam
Mobil 0171 8 49 28 24
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